Handystrahlung - Kann man sich schützen?
Gut abgeschirmt sein und trotzdem noch erreichbar... ... ist ein wirkliches Problem, wenn man sich vor übermäßiger Handystrahlung schützen will, ohne ganz auf die inzwischen meist beruflich wie auch privat notwendig gewordene, mobile Erreichbarkeit verzichten zu müssen. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), die deutsche Strahlenschutzkommission (SSK) und die EU-Kommission empfehlen einen entsprechenden Richtwert, an den sich die Hersteller von Mobiltelefonen halten müssen. Trotzdem lässt die Messnorm zu, dass die Handyhersteller davon ausgehen dürfen, dass von ihnen empfohlene, schützende Handyhüllen durch den Endverbraucher zur Einhaltung verwendet werden.
WO LIEGT DAS PROBLEM?
Für den Mobilfunk werden hochfrequente elektromagnetische Felder eingesetzt, um Sprache oder Daten zu übertragen. Beim Telefonieren mit dem Handy/Smartphone wird laut BfS "ein Teil der Energie dieser Felder im Kopf aufgenommen". Das gelte auch, wenn sich das Handy beim Telefonieren beispielsweise in einer Hemdtasche oder ähnlichem befinde und zum eigentlichen Sprechen und Hören ein Headset zur Anwendung komme. Anders ausgedrückt: selbst dann, wenn das Handy dadurch beim Sprechen nicht am Ohr anliegt.
WER IST BETROFFEN?
Das Bundesamt für Strahlenschutz gibt in einer ausführlichen Liste an, welchen SAR-Wert auf dem deutschen Markt erhältliche Handys und Smartphones aufweisen. SAR-Wert bedeutet dabei "spezifische Absorptionsrate" und steht als Maß für die Energieaufnahme. SAR wird in Watt pro Kilogramm (W/kg) gemessen. "Um gesundheitliche Wirkungen dieser hochfrequenten Felder auszuschließen", soll laut Bundesamt für Strahlenschutz die spezifische Absorptionsrate eines Handys nicht mehr als zwei Watt pro Kilogramm betragen.
Dieser Höchstwert werde von der Internationalen Kommission zum Schutz vor nicht-ionisierender Strahlung (International Commission on Non-ionizing Radiation Protection, kurz ICNIRP seit 1998 empfohlen; die deutsche Strahlenschutzkommission (SSK) und die EU-Kommission schlossen sich laut BfS 1998 bzw. 1999 an. Durch europäische Normungsgremien wurden danach Normen erarbeitet, um überprüfen zu können, ob dieser Grenzwert auch tatsächlich von den Herstellern eingehalten wird.
"Laut Herstellerangaben unterschreiten alle im Handel befindlichen Handys den von der ICNIRP empfohlenen maximalen SAR-Wert von 2 Watt pro Kilogramm", teilt das Bundesamt für Strahlenschutz auf seiner Website mit, das seit 2002 die Wert bei den Herstellern von Handys auf dem deutschen Markt abfragt und veröffentlicht. Die bereits angeführte Liste unterscheidet sogar zwischen den beiden praktischen Beispielen "Telefonieren mit dem Handy am Ohr" (Europäische Messnorm EN 62209-1) sowie "Betrieb beim Tragen des Handys am Körper". (EN 62209-2). Bei WLAN ist die Sendeleistung laut BfS außerdem in der Regel niedriger als bei den Mobilfunkstandards UMTS, GSM oder LTE.
Als wichtige Einschränkung für den Konsumenten wird hier deutlich gemacht: "Betrieb beim Tragen des Handys am Körper" lasse unterschiedliche Messabstände zu, denn bei der Ermittlung der SAR-Werte für diesen Anwendungsfall gingen die Hersteller laut BfS "davon aus, dass die von ihnen empfohlenen Handytaschen mit eingebautem Abstandshalter verwendet werden". Die Dicken der von den Herstellern verwendeten Abstandshalter seien daher "nicht einheitlich".
WAS KANN HELFEN?
Handynutzer - und diese Empfehlung gilt auch ausdrücklich für Schwangere und Kinder - können also mittels speziellen Strahlenschutzhüllen die Handystrahlung auf den Körper um ein Vielfaches verringern (bis zu 95 Prozent Abschirmung gegenüber elektromagnetischen Wellen ist, je nach Anbieter und Ausführung, möglich). Das schützende Gewebe ist beim Telefonieren zwischen Ihrem Ohr/Kopf und dem Mobiltelefon; auch beim Aufbewahren in der Brust-, Jacken- oder Hosentasche ist es zwischen ihrem Körper und dem Gerät.
Die Anschaffungskosten sind nicht viel höher als bei einer herkömmlichen Hülle, die nur gegen Kratzer und Stöße schützt: Für etwa 25 Euro erhält der Konsument bereits sehr gute Schutzhüllen, die nicht nur das Gerät vor Schäden, sondern auch ihn selbst vor zu viel Strahlung schützen ( z.B. von "eWall": Die herausragend hohe Abschirmwirkung des hier verwendeten, neuentwickelten Gewebes mit Silberfaden bestätigt unter anderem die Universität der Bundeswehr München).
Strahlenschutzhüllen sind, wenn sie möglichst viel Strahlung abhalten können, also eine kleine zusätzliche Investition, die sich aber - gerade für Vieltelefonierer - schnell für die eigene Sicherheit lohnt.
Nützliche Links:
Bundesamt für Strahlenschutz: www.bfs.de
mit Handy-Liste: http://www.bfs.de/sar-werte- handy
Strahlenschutzkommission: www.ssk.de